Das Institut für Kernphysik feiert 50 Jahre Experimentierbetrieb mit Elektronenbeschleunigern. Der 1967 eingeweihte gepulste 300 MeV Linearbeschleuniger bildete die Keimzelle für spektakuläre Entwicklungen, denn er wurde schrittweise durch die kontinuierlich arbeitende Mikrotron Kaskade „MAMI“ ersetzt. Die Einweihung von MAMI B mit einer Energie von 850 MeV im Jahre 1991 markierte einen Durchbruch für die Experimente mit Elektronenstreuung in der Hadronenphysik, da man in völlig neue Bereiche hinsichtlich Zeitstruktur, Strahlqualität und Parameterstabilität vorstoßen konnte. Im Jahre 2006 wurde die Energie der Kaskade durch das Harmonische Doppelseitige Mikrotron (HDSM) mit 1600 MeV nochmals fast verdoppelt, wobei die elegante Konstruktion des HDSM nicht nur die herausragenden Eigenschaften der MAMI-Kaskade auch bei den höheren Energien erhalten, sondern auch die Investitionskosten in vertretbarem Rahmen halten konnte. Die heute MAMI-C genannte Maschine wird seither zuverlässig betrieben und ermöglicht nach wie vor Experimente auf höchstem internationalen Niveau unter anderem für den Sonderforschungsbereich SFB 1044, aber auch für Experimente der Elementarteilchenphysik, die im Rahmen des PRISMA Exzellenzclusters betrieben werden.
Aus Anlass dieses Jubiläums wollen wir ein Symposium “Beschleunigergestützte Experimente an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – gestern, heute und morgen“ veranstalten.